Viele Fußballfreunde kennen sie, die halbstündige Fußballshow von Arnd Zeigler, die an jedem Bundesliga-Wochenende um 22.15 im WDR zu sehen ist. Arnd Zeigler hat aus dem Ganzen ein Bühnenprogramm gemacht, das für jeden Fan ein Pflichtprogramm ist.
Und so geht es dann auch los: Angefangen mit Pointen rund um ihn selbst und diverse Verwechslungen mit anderen Promis schlägt er den Haken ‘rüber zum größten Verein des jeweiligen Ortes, an dem er auftritt, was ihm in Essen deutlich leichter fällt als in Brilon, wo er am Vorabend aufgetreten ist. Über eine halbe Stunde zeigt er tolle, alte Ausschnitte rund um RWE aus dem WDR-Archiv (darunter einige Halbstarke aus den späten 60ern: „Watt hamwer denn gekricht, als wir in Bochum ausgestiegen sind? Dicke Augen hamwer gekricht!“). Er stellt Willi Lippens vor, der an diesem Abend im Publikum sitzt, zeigt dann auf der Videowand, wie es damals aussah, als die Ente auf dem Platz stand.
Wer das Konzept der Sendung kennt, wird auch hier schnell heimisch: Es gibt verschiedene Rubriken wie Geschichten rund um Schiris, Spieler für die besonderen Momente aus irgendwelchen irischen Drittligateams, Anekdoten und Geschichte(n) des Fußballs zu bestaunen, wie sie wohl nur der Meister selbst schildern kann. Immer etwas süffisant-zynisch, oft mit einem Seitenhieb auf den einen oder anderen Verein, aber immer äußerst unterhaltsam. Immer wieder sehen wir, wie Zeigler mit seinem Team im Garten Tore nachstellt oder es zumindest versucht.
Natürlich darf auch das Kacktor nicht fehlen, DIE Instanz der Sendung. Kacktor-des-Jahres Schütze Martin Kießhauer von den Sportfreunden Neersbroich ist auch im Publikum und präsentiert seine mitgebrachte Trophäe, einen goldenen Klodeckel. Und auch Eckehart Eigenwillig, ehemaliger Zweitliga-Profi von DSC Wanne-Eickel wird in einem Clip vorgestellt – auch er ist unter den Anwesenden.
Nach fast zwei Stunden (!) ist dann Pause(!), auch hier gibt es einen lustigen Einspieler. Als Zeigler die Bühne wieder betritt, merkt er an, dass er vielleicht ein wenig viel über RWE am Anfang geredet hat und das wohl eine der längsten Shows werden wird, die er je gemacht hat. Von Programmmkürzung jedoch keine Spur, Zeigler zieht durch: Wir bekommen einen Einblick in das Trainerleben (Rolf Schafstall beruflich und privat!), erfahren, warum es ganz häufig einfach Pech ist, wenn man verliert und bekommen dann noch eine Grußbotschaft zu sehen, die Arnd für seinen Manager bei Thorsten Legat (ja, der von Reeeemscheid) bestellt hat. Ohne zu spoilern: einfach großartig. Ja, und wer schon immer mal wissen wollte, was David Beckham und Stefan Effenberg gemeinsam haben, wird ebenfalls köstlichst bedient.
Als Zugabe gibt es dann nochmal etwas Besinnliches, Zeigler gibt einen Einblick in sein Privatleben, wie er zum Fußballfan wurde und wie es diesbezüglich mit seinem Sohn aussieht. Das rundet die gesamte Show perfekt ab und lockt beim Einen oder Anderen vielleicht eine kleine, heimliche Träne hervor.
Um 23,30 (!) ist dann Abpfiff, doch Zeigler nimmt sich Zeit für seine Zuschauer, steht unmittelbar nach der Show für Selfie- und Autogrammwünsche parat, nicht ohne sich selbst einen kleinen Wunsch zu erfüllen: Ein Selfie mit Lippens!
Chief