True Grit

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Zehn Nominierungen und doch durften sich die Gebrüder Coen und ihr True Grit – Team in der Oscar-Nacht im Kodak Theatre / Los Angeles für nicht einen einzigen der begehrten Goldjungen rührselig bedanken. “Noch mal gut gegangen” mögen sich Ethan und Joel stillheimlich gedacht haben, kennt man das immerhin bereits Oscar-prämierte Autoren-/Produzenten- wie Regie-Duo doch zumeist eher medienscheu; Die Coens meiden die Öffentlichkeit schlicht ebenso wie das Farbfernsehen. Das Geschäft läßt sie üblicherweise an keinem der beiden Faktoren gänzlich vorbei kommen, und dennoch, weder anlässlich ihrer persönlichen Auftritte als auch für ihre filmischen Mitbringsel dürfen keine großen Sprünge erwartet werden – die Erfolgsbrüder konzentrieren sich eben ganz auf das Wesentliche. Welcher Stoff wäre da wohl besser geeignet als eine brutal-romantische Westerngeschichte, für deren alte Version “Der Marshal” bereits John Wayne einst einen Oscar als bester Hauptdarsteller einheimste? Ein taffes Mädchen, ein Marshall und ein Texas Ranger auf ihrem Weg durchs weite Land, einen Vatermord zu rächen, dem Jagdinstinkt zu folgen und eine ordentliche Summe Kopfgeld zu kassieren. Minus Special Effects und 3D-Schnickschnack. Das ist True Grit. Neben großartigen Landschaftsbildern und ein bisschen Blut fesseln hier vornehmlich die Darsteller das Publikum 110 Minuten fest an die Saalbestuhlung. Groß, größer, das Größte – und man mag kaum entscheiden, in welcher Reihenfolge Hailee Steinfeld (als Mattie Ross), Matt Damon (LaBoeuf) und Jeff Bridges (Rooster Cogburn) jener Komparation zugeordnet werden könnten. Ob nun Remake oder Zweitverfilmung einer Romangrundlage, welches Auge auch immer Bridges lieber abgebunden mag und wieviel Coen in dem Streifen steckt – die drei Hauptdarsteller hätten nicht besser für ihre jeweiligen Rollen gewählt werden und die Interaktion derer miteinander nicht charmanter, romantischer und zugleich amüsanter vonstatten gehen dürfen. Gewiss darf man kritisieren, der Film sei banal und plätschere nur leise vor sich hin. Doch findet er zuletzt doch ebenso Gehör – den Diskurs zur verödeten Ära des Genres Western immerhin hat er wieder aufgewärmt -, wie die ausgezeichnete Hauptfigur des stattdessen Oscar-Abräumers 2011 (The King´s Speech; Colin Firth).

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