Sex and the City II

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„Samantha sitzt auf dem Trockenen“ wäre sicher der platteste aber auch passendste Untertitel für die zweite Filmepisode der bei den Frauen dieser Welt begehrtesten Fashion-Show aller Zeiten. Und so hält sich „Sex and the City II“ auch in der zweiten Woche on the Top der deutschen Kinocharts – welcher Film schafft es auch sonst, gleich mehrere Säle der größten Kinos parallel zu füllen und das Publikum zu einer Standing Ovation vor der Leinwand anzuregen? Dieser Hype bewog auch mich – sonst eher den Action- und Horrorstreifen verfallen -, zum Kauf einer Karte für die zweite Serien-Verfilmung des Upper-Class–Daseins der New Yorker Freundinnen Carrie (Sarah Jessica Parker), Samantha (Kim Cattrall), Miranda (Cynthia Nixon) und Charlotte(Kristin Davis). Und was soll ich sagen? Nicht nur mein männlicher Begleiter rutschte angesichts der übersprudelnden Emotionen von Teeny-Mädchen-Cliquen und überpumpten „Best Buddies“ (kein Scherz!) immer immer tiefer in die roten Reihensessel hinab. Zur Story ist den ohnehin überrepräsentierten Medienberichten kaum noch etwas hinzuzufügen: Vier Frauen mit Hang zu Schuhen, Handtaschen, Cocktailkleidern – alles Designerfummel versteht sich – und den gleichen Liebesproblemen wie jedes Mädchen von nebenan sind alt, pardon reifer geworden. Und weil ihnen die berühmten Highlights nicht mehr einfach entgegen flattern, packen sie eben ihre Täschchen – Tasche um Tasche um Tasche um Tasche – und entreisen dem geliebten Big Apple, um in Abu Dhabi (dem neuen Dubai, nachdem das Drehen dort verboten wurde) alte Frische, noch mehr Glamour und neuen Sexappeal zu tanken. Dass Letzteres den Herren der Wüste zwar schmeckt aber unbedingt ohne Schmatzen zu genießen sein muss, erfährt vor allem die liebeshungrige Samantha bitterböse – indem sie sich nach einem heißen Abenteuer am Strand schnell in Handschellen wiederfindet und auch prompt die Rechnung zum ursprünglich gesponserten Deluxe-Hotel all inclusive serviert bekommt. Adieu Maybach S62 (x 4), ehrwürdige Kamele und prachtvolle Suiten – so reist das Mädelsquartett eben wieder zurück in die Großstadt, mit der simplen Erkenntnis, wie schön doch sein kann, was einem am Nächsten ist. Abgesehen von einer ausgesparten Episode um Carrie, die ihrer Lebensliebe Mr. Big (Chris Noth) mit einem Kuss – ein Bussi, welch Skandal! – am anderen Ende der Welt mit einem altbekannten Liebhaber fremdelt und zur Beichte annähernd eine Unesco-Konferenz ausrufen will, ist das alles. Da kann die in die Jahre gekommene und aushungernde Sexbombe Sam dem Zuschauer in dem 146-minütigen Werbespot (apropos: ich habe in meinem ganzen Kinoleben noch niemals  so lang Modefilmchen noch VOR Beginn des eigentlichen Laufsteg-Getues sehen müssen) doch noch am meisten bieten. Miranda bleibt hier so blass wie das Gast-Posen von Penélope Cruz, Miley Cyrus, Liza Minnelli oder uns Heidi Klum und die süße Charlotte lässt mal wieder am Rande Einen fahren – diesmal kotzt sie sich aber nur so richtig deftig aus, ohne Spuren im Gucci-Höschen. Zugegeben konnte ich lachen und auch das ein oder andere Outfit traf meinen Geschmack, die große Begeisterung blieb aber aus und, sollte es tatsächlich ein dritter Teil auf die Leinwand schaffen, werde ich diesen maximal noch von der heimischen Sofa-Tribüne betrachten. Um den nicht einmal für die Hauptdarstellerinnen bezahlbaren Trend auch in Zukunft bloß nicht zu verpassen. Ich bin eben auch nur eine Frau.

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