"Was uns Verworrenes begegnet,
Wird klar und einfach im Gedicht:
Die Blume lacht, die Wolke regnet,
Die Welt hat Sinn, das Stumme spricht."
(Hermann Hesse, Sprache)
Nach dem überaus erfolgreichen "Rilke Projekt", das es auf drei CDs gebracht hat, hat sich das Künstlerpaar Richard Schönherz und Angelica Fleer erneut daran gemacht, einem großen Autor die Ehre zu erweisen: Hermann Hesse (1877-1962) Der Autor von Werken wie "Siddhartha", "Narziß und Goldmund", "Unterm Rad" oder "Der Steppenwolf" hat auch eine Vielzahl an wunderbaren Gedichten geschrieben.
18 Stücke mit sorgfältig ausgewählten Gedichten und Texten wurden für das "Das Hesse-Projekt" ausgewählt. Wieder haben Schönherz und Fleer erstklassige Musiker und und Sprecher zusammengetrommelt, um eine einzigartige Mischung aus fast schon meditativer Musikuntermalung und Sprache zu erschaffen.
Über die Auswahl der Sprecher lässt sich durchaus streiten – ich halte zum Beispiel Roger Willemsens leicht dozierend-nölige Stimme nicht für ein solches Kunstprojekt geeignet – und er spricht gleich drei Texte. Dafür ist aber Ben Becker wieder mit von der Partie, der mit seinem einmaligen Bass für Gänsehaut sorgt. Weitere wunderbare Sprecher sind die Schauspieler Matthias Habich und Juliane Körner. Sogar die Grand-Dame der 50er-Jahre-Musikunterhaltung, Caterina Valente konnte gewonnen werden.
Fazit: Das "Hesse-Projekt" ist eine runde Sache, die hoffen lässt, dass es
auch hier mindestens eine Fortsetzung gibt und hoffentlich auch die
wunderbaren Texte Hesses wieder mehr in das Licht der Öffentlichkeit
rückt.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.