Wenn ein Konzept exzellent funktioniert… ja dann gibt es nicht viel, was man verändern sollte. So ähnlich verhält es sich mit STAR TREK INFINITE. Wenn man den neuen Strategiekracher mit Screenshots des Genre-Primus STELLARIS vergleicht, gibt es auf den ersten Blick kaum einen Unterschied zu erkennen.
Und in der Tat: Je länger man sich in STAR TREK INFINITE einspielt, desto mehr fühlt es sich an wie STELLARIS. Was natürlich überhaupt nichts Schlechtes ist – im Gegenteil: Durch die Star Trek-Lizenz ist für mich das Spiel sogar fesselnder als das Original. Dafür muss man natürlich eingefleischter Trekkie sein.
Der Spielablauf wurde im Wesentlichen nicht grundlegend verändert. Gelegentlich sind einige Aspekte sogar vereinfacht worden, im Allgemeinen bleibt der Ablauf derselbe. Man entdeckt mit Forschungsschiffen neue Systeme, schickt Konstruktionsschiffe ins All, um Außenposten zu erstellen und diese zu kontrollieren, errichtet Bergbau- und Forschungsstationen sowie Gebäude und Distrikte auf verschiedenen Planeten. Klar, dass auch gekämpft wird, eine Flotte mit Kriegsschiffen darf nicht fehlen. Dennoch gibt es auch Änderungen: So werden zum Beispiel neue Bauplätze in Kolonien erst frei, wenn Häuser-Distrikte erstellt werden.
Zum Start des Spiels hat man die Möglichkeit, die Kontrolle über vier verschiedene Fraktionen zu übernehmen: die Föderation, die Klingonen, die Romulaner und die Cardassianer. Jede Fraktion hat ihre eigenen Schwerpunkte; die Föderation legt beispielsweise mehr Wert auf Forschung und Diplomatie.
Die Sucht, die Stellaris ausmacht, ist auch bei STAR TREK INFINITE allgegenwärtig. Schnell noch den Planeten besiedeln, die Schlacht gewinnen, die Forschung beenden – schwups ist es 2 Uhr nachts.
Zum Launch des Games gibt es leider nur Alpha- und Beta-Quadranten, bleibt zu hoffen, dass in einigen Monaten alle vier zur Verfügung stehen werden. Für Nicht-Trekkies:
Im Star-Trek-Universum wird der Weltraum in vier Hauptquadranten unterteilt, die als Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Quadrant bezeichnet werden. Der Das Alpha-Quadrant ist die Heimat vieler wichtiger Spezies, darunter die Föderation, die Klingonen, die Romulaner, die Cardassianer und die Bajoraner. Die Erde und ihr Sonnensystem liegen im Alpha-Quadranten. Viele Ereignisse in den verschiedenen Star-Trek-Serien und -Filmen spielen sich in Alpha ab. Im Beta befindet sich etwa auch der Heimatplanet der Vulkanier. Der Beta-Quadrant ist reich an politischen Intrigen und Konflikten, die in verschiedenen Star-Trek-Episoden und -Filmen erkundet wurden. Der Gamma-Quadrant liegt auf der anderen Seite des Wurmlochs, einer stabilen Verbindung zwischen dem Alpha- und dem Gamma-Quadranten. Dieses Wurmloch wird auch als der himmlische Tempel bezeichnet und spielt eine wichtige Rolle in der Serie “Star Trek: Deep Space Nine”. Im Gamma-Quadranten gibt es viele fremde Spezies und Zivilisationen, von denen einige mit dem Dominion, einer mächtigen und oft feindseligen Organisation, verbunden sind. Der Delta-Quadrant liegt weit entfernt vom Alpha-Quadranten und ist der Handlungsort für die Serie “Star Trek: Raumschiff Voyager”. Zu den bekanntesten Spezies im Delta-Quadranten gehören die Borg.
Technisch und grafisch lässt das Spiel nichts anbrennen, steuert sich angenehm und es macht Höllenspaß der Föderation als Klingone ordentlich einzuheizen (und umgekehrt). Dennoch fühlt sich das Game manchmal so an, als sei es eine frühe Stellaris-Version. Da gibt es also noch eine Menge Verbesserungspotential. Für mich als Trekkie ist es aber zugänglicher als Stellaris, weil hier eine Menge Aha-Momente durch das schon bekannte Franchise vorkommen.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.