Als der Schwede Robert Pehrsson nach Gastspielen bei Bands wie Runemagick, Thunder Express, Death Breath, Dundertåget, Imperial State Electric, Slingblade und Dagger 2013 seine eigene Band ins Studio schleppte, um das Debüt von Robert Pehrsson’s Humbucker einzuzimmern, erschuf er eine magische musikalische Zeitreise und eines der wärmsten und bestklingendsten Alben der letzten zehn Jahre.
Besonders beeindruckte die luftige Produktion der CD, die eine wahre Wohltat in den Ohren war. Weit weg von überproduzierten Werken vieler anderer neuer Bands, wo es nur um fetter, härter, lauter zu gehen scheint, war Robert Pehrsson’s Humbucker als echter Ohrgasmus zu bezeichnen. Das alles wäre natürlich nichts ohne großartige Songs und auch hier punktete der Gitarrist auf ganzer Linie.
Kein Wunder, dass er sich gut drei Jahre Zeit ließ, um ein Nachfolgewerk einzuspielen. Mit “Long way to the light” liegt das nun vor und es hat sich wenig geändert, was in diesem Fall ein Glücksfall ist. Erneut klingt die Scheibe so herrlich analog, mehr Old-School geht gar nicht. Musikalisch beschreitet Robert zum Glück ebenfalls kein Neuland. Zwischen Thin Lizzy-Twingitarren, Ace Frehley-Solo-Reminiszenzen (etwa in “Traveling through the dark”) und klassischem Ami-Rock der späten 70er und frühen 80er Jahren bewegen sich Pehrsson’s Humbucker gekonnt und geschmacksicher.
Das Album beinhaltet acht brandneue Stücke sowie eine Neubearbeitung des bereits von der Single her bekannten und sehr dem Thin Lizzy-Geist atmenden “The Hollow Of A Rising Tone”. Ein würdiger und (nur wenig schwächerer) Nachfolger für eine der tollsten Debüt-CDs seit sehr langer Zeit. Die hatte in Sachen Songwriting noch einige Glanzlichter mehr zu bieten und ist dementsprechend leicht besser zu bewerten (6 von 6 HIER).
Fazit: Toll klingender Classic-Rock mit starken Songs
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.