Review: Metro: Exodus

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metroexDmitry Glukhovsky hat mit den Metro-Büchern, die das Leben in einem postapokalyptischen Untergrund Russlands beschreiben, Kult-Literatur erschaffen. Und auch die bisherigen Spiele Metro 2033 und Metro: Last Light nach seiner Buchvorlage waren echte Knaller. Metro: Exodus ist nun der Nachfolger und ändert einige Dinge energisch. Der Ego-Shooter spielt im Jahr 2036, man ist wieder Artyom, der nun den Untergrund verlässt und Fallout-gleich durch das Wasteland wandert. Als Basis dient die Dampflock Aurora. Noch immer ist Metro ein lineares Spiel, wenngleich es dieses Mal einen etwas offeneren Ansatz mit größeren und frei begehbaren Karten gibt.

Es gibt sogar Tag-Nacht-Wechsel und ein dynamisches Wettersystem. So richtig Open-World wirkt das Metro: Exodus dann aber dennoch niemals, da die Story-Struktur stringent durchgezogen wird. Spielerisch ist das Game ein herrlich Old-Schooliger Shooter – ganz ohne Multiplayerquatsch oder Smartphone-Kiddy-Fortnight-Modus. Sehr schön! Grafisch sieht Exodus fantastisch aus, es gibt spielerische Kniffe, die einen komplett in das Szenario saugen. So muss man beispielsweise immer wieder die Filter der Atemschutzmaske wechseln, diese verschmutzt und muss abgewischt werden und ähnliche Kleinigkeiten. Die Story ist wunderbar emotional, beinahe klassischer Russen-Kitsch. Warum mein Artyom jedoch kein Wort sagt, weiß ich auch nicht. In der Regel sorgen stumme First-Person-Spiele dafür, dass man sich besser mit dem Charakter identifizieren kann, hier funktioniert das jedoch gar nicht. Ständig wird Artyom angesprochen und – sagt einfach gar nix, was oft unfreiwillig komisch wirkt. Es gibt weitere Probleme: Die KI ist sehr schwankend. Mal strunzdumm, mal viel zu stark. Das Balancing ist hier fehlgeschlagen. Auch die automatischen Speicherpunkte funktionieren nicht immer gut. Nach gut einer halben Stunde Spielzeit speicherte mich das Game in einer aussichtslosen Situation ab, so dass ich von vorne beginnen musste, da ich das manuelle Speichern ignoriert hatte. Für Pausen sorgen Hütten oder andere Verstecke, an denen man craften kann oder einfach mal eine Mütze Schlaf nimmt. Da kann man auch entscheiden, zu welcher Tageszeit Artjom aufwachen soll.

So eindrucksvoll die Grafik an der Oberfläche ist: richtig stark wird das Spiel, wenn es in den Untergrund zurück geht. Hier entwickelt Metro alle Stärken, die die Serie nun einmal ausmacht. Klaustrophobische Level mit Herzinfarkt-Gefahr, Strahlung, unheimlichen Tieren, gruseligen Sounds. Die Spielweise von Metro: Exodus kann der Spieler selber festlegen. Zwischen Stealth-Game oder Baller-Shooter sind hier alle Varianten möglich, verschiedene Vorgehensweisen ändern den Lauf der Story, es gibt zudem mehrere Enden.

Fazit: Wunderbarer Old-School-Shooter mit einigen kleinen Problemen – das bessere Fallout 76

 

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