Es war vielleicht DAS Liveevent 2017: Der niederländische Multiinstrumentalist Arjen Lucassen hat an gleich drei Tagen im Tilburger Poppodium sein Ayreon-Projekt auf die Bühne gezaubert. Die Bekanntgabe der ersten Show damals hatte zur Folge, dass der Andrang derart riesig war, dass zwei weitere Gigs in Tilburg nachgeschoben wurde. Wer dabei war, erlebte einen faszinierenden, fast dreistündigen Abend, an dem Arjen gleich 16 unterschiedliche Stimmen, die in den letzten 20 Jahren unter dem Ayreon-Dach auf CD gesungen haben, präsentierte. Der Meister selber -Bühnenscheu wie eh und je – ließ die exzellenten Musiker machen und kam lediglich gegen Ende der Show für einige warme Worte (inklusive tränenerstickten Danksagungen) und einige Gitarrenriffs on Stage.
Die Konservenaufnahme dieser drei Abende liegt nun in Bild und Ton vor und macht doch einigermaßen Eindruck.
Gefilmt mit 30 Kameras hilft die Blu-Ray über den Schmerz, diese Shows verpasst zu haben, einigermaßen hinweg. Ton und Bild sind erstklassig (das gleiche gilt für die CDs) und die musikalische Qualität ist atemberaubend.
Wer da alles auf der Bühne stand, der helle Wahnsinn: Floor Jansen (Nightwish), Russell Allen (Symphony X), Damian Wilson (Threshold), Hansi Kursch (Blind Guardian), Tommy Karevik (Kamelot), Marco Hietala (Nightwish), Jonas Renkse (Katatonia), Mike Mills (Toehider), Anneke van Giersbergen (The Gentle Storm), Marcela Bovio (Stream of Passion), Irene Jansen, Robert Soeterboek (Star One), Edward Reekers (Kayak), Jay van Feggelen, Magali Luyten (Nightmare) und Lisette Marije (Scarlet Stories) – das ist die Liste der Vokalisten auf CD/Blu-Ray. Unterstützt wurden sie von einer ausgezeichneten Band, bestehend aus Ed Warby (drums), Johan van Stratum (bass), Marcel Coenen (lead guitar), Ferry Duijsens (guitar), Joost van den Broek (keyboards), Ben Mathot (violin), Jeroen Goossens (flutes, woodwinds) und Maaike Peterse (cello).
Im Repertoire findet sich ein buntes Potpourri aus allen Ayreon-Episoden. Auch da gibt es nicht viel zu meckern, wenngleich ich persönlich etwas mehr von “Human Equation” gehört hätte (hier ist lediglich “Love” vertreten). Aber man kann nicht alles haben.
Diese CD und auch die Blu-Ray ist ein klarer Volltreffer.
Fazit: Tolles Dokument eines noch viel tolleren Konzerterlebnisses
Tracklist:
1 Prologue
2 Dreamtime
3 Abbey Of Synn
4 River Of Time
5 The Blackboard
6 The Theory Of Everything
7 Merlin’s Will
8 Waking Dreams
9 Dawn Of A Million Souls
10 Valley Of The Queens
11 Ride The Comet
12 Star Of Sirrah
13 Comatose
14 Loser
15 And The Druids Turned To Stone
16 The Two Gates
17 Into The Black Hole
18 Actual Fantasy
19 Computer Eyes
20 Magnetism
21 Age Of Shadows
22 Intergalactic Space Crusaders
23 Collision
24 Everybody Dies
25 The Castle Hall
26 Amazing Flight in Space
27 Day Eleven: Love
28 The Eye Of Ra
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.