Einsam ist man nie, wenn man Geschwister hat, denn man wird die Anhängsel aus dem Elternhaus nie so ganz los. Und auch wenn ein Großteil der bekannten Videospielheroen von damals und heute ganz heldenhaft allein durch die Welt stapft, so sind auch diese nicht alle digitale Einzelkinder. Doch es ist nicht in jedem Fall ein Segen, Pixel-Geschwister an seiner Seite zu wissen – das Verhältnis zwischen den verwandten Akteuren hat jede Menge Variationen zu bieten. Das geht bei den allseits beliebten Klempnern Mario und Luigi los, die seit Kindestagen unzertrennlich und schnurbärtig auf mannshohen Pilzen rumhopsen – und endet, etwas ernsthafter, bei den Brüdern Paxton und Pointman aus der „F.E.A.R.“-Reihe, die selbst hartgesottenen Horrorveteranen noch einen Schrecken einjagen können (und ab dem 24. Juni in „F.E.A.R. 3“ ein weiteres Kapitel zu ihrer geschwisterlichen Beziehung hinzufügen). Wer sich bisher noch nicht im Detail mit den Geschwisterbanden in Videospielen beschäftigt hat, kann das nun nachholen – denn wir stellen die legendärsten unter ihnen vor:
Mario & Luigi (aus „Super Mario Bros”)
Die Latzhosen-Brüder Mario und Luigi hüpfen sich seit den 80er Jahren in die Herzen von Videospielfreunden weltweit, ohne jemals Zweifel an ihrer gegenseitigen und unerschütterlichen Loyalität aufkommen zu lassen. Diese einzigartige Geschwister-Bindung macht eines deutlich: Wenn es in verrückt designten Welten eine Prinzessin zu retten gilt, sind die beiden knuffigen Italiener im Duett die einzig richtigen Typen für den Job. Wenn ihnen die jungen Dinger nur nicht andauernd wieder abhandenkämen…
Die Teenage Mutant Ninja Turtles
Generationen von Heranwachsenden hat sich Frank Zanders Titelmelodie zur ersten Zeichentrickserie der „Turtles“ unauslöschbar ins Hirn gestanzt. Die Popularität der vier mutierten Schildkröten-Brüder führte zu Realverfilmungen und über 20 Einsätzen in Videospielen über alle erdenklichen Plattformen. Rational betrachtet, mag sich einem der damalige Hype um ein paar Panzerträger mit Hang zur Pizza vielleicht nicht mehr ganz erschließen, aber Ninjas sind nun mal cool – und nur weil ein Tier im realen Leben kaum mehr Dynamik versprüht als ein Stein, heißt das noch lange nicht, dass es nach dem Kontakt mit Atommüll kein Nunchaku beherrschen kann. Daher haben diese gepanzerten Sympathieträger auch ihren Platz in der Liste verdient.
Claire & Chris Redfield (aus „Resident Evil”)
Wer hingegen über ein penetrantes Zombie-Problem in der sonst so friedlichen Nachbarschaft zu klagen hat, der sollte sich an die Geschwister Redfield wenden. Die beiden wurden zwar durch die Zombie-Invasion, die der „Resident Evil“-Reihe zugrunde liegt, immer wieder auseinander gerissen – aber so ist das halt unter Brüderchen und Schwesterchen: Man findet immer wieder zueinander. Deshalb sind und bleiben die beiden ein unschlagbares Team, wenn es darum geht, der untoten Bedrohung entschlossen entgegenzutreten.
Paxton und der Pointman (aus „F.E.A.R.“)
Die beiden finsteren Blutskumpane aus der Horror-Reihe „F.E.A.R.“ kann man nicht gerade als Vorzeigegeschwister bezeichnen, denn hier herrscht knallharter Bruderhass. Im legendären ersten Teil der Reihe hatte man die Aufgabe, den wahnsinnigen Paxton für immer von der Bildfläche verschwinden zu lassen – und erfuhr erst im Laufe der Handlung, dass man sich gerade auf der Jagd nach einem Verwandten ersten Grades befindet. Nachdem der zweite Teil andere Charaktere beleuchtete, wird nun ab dem 24. Juni in „F.E.A.R. 3“ die Geschichte von Paxton und dem Pointman fortgesetzt. Und weil man Geschwister eben nie los wird, sind die beiden diesmal gezwungen, sich zusammenzutun. Das wird sowohl aus Sicht der Handlung als auch von spielerischer Seite her interessant, denn man bekommt die Gelegenheit, die gesamte Kampagne gemeinsam mit einem Freund zu spielen. Oder natürlich mit dem Bruder, falls man einen hat.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.