Devin Townsend: Ziltoid – the Omniscient

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devin07Devin Townsend ist der verrückte Professor des Hardrocks. Schon als 19-jähriger wurde er von Gitarrengott Steve Vai als Sänger des damaligen Bandprojekts VAI engagiert und beeindruckte bereits da mit immenser Verrücktheit und großartigen Gesangsleistungen. Nebenbei gelang es Vai und Townsend bereits 1993auf “Sex & Religion” so etwas wie eine Art Blaupause für Bands wie Slipknot oder Sevendust (u.a. in Songs wie “Just cartilage”, “Deep down into the pain” oder “Pig”) zu liefern. Auch als Produzent/Engineer (u. a. LAMB OF GOD, SOILWORK) ist der Kanadier mehr als gefragt.  Mit “Ziltoid” tischt uns Devin eine Science Fiction Geschichte auf, die mittels handgemachter Handpuppen auch visuell umgesetzt werden soll. Im schön trashigen 50-Jahre-Sci-Fi-Stil begeistert schon das Artwork, und was die musikalische Umsetzung dann bietet, ist Devin Townsend at his best. Ein waschechtes Konzeptalbum ist “Ziltoid” geworden, aber wir hätten es nicht mit Devin Townsend zu tun, wenn er die durchgehende Story nicht mit nahezu epileptischem Augenzwinkern äußerst Zappaesk erzählen würde. Ziltoid ist ein Gitarrenheld der vierten Dimension, der mit seiner Raumschiffstaffel zur Erde reist und nur eins von den Erdlingen will: eine perfekte Tasse Kaffee. Klar, dass die dem bösen Herrscher diesen Wunsch nicht erfüllen können, so dass es nur noch eine Antwort gibt: die Zerstörung der Erde. Aber Ziltoid hat die Rechnung ohne den im All herumschwirrenden Captain Spectacular gemacht.
Nicht immer ist es unanstrengend den Werken des Allroundtalents zu folgen, wahnwitzige Soundwände aus 50 und mehr Gitarrenspuren waren in der Vergangenheit bei seinen Bands “Strapping young lads” und seinen Soloprojekten die Regel und auch Ziltoids Geschichte, die Devin im Alleingang eingespielt hat, kann solche Extrem-Metal-Einflüsse vorweisen. Aber darüber hinaus ist die Stilfülle der CD atemberaubender als bei anderen Outputs des Sängers. Brachiale Gitarrengewalt trifft bewegende Melodik, kreischender Gesang auf Mercury-artige Vocalartistik – darüber hinaus erinnert alles an die “guten” alten Tage des Science-Fiction-Films. Dazu kommen witzige Dialoge (“Commander Ziltoid, die Erdlinge sind von unserem Radar verschwunden.” “Oh, Sie müssen in den Hyperspace gewechselt sein. PFUII!”) und lustige Ideen. Kurzum: Diese CD ist brillant!

Stil: Metal

Fazit: 50er Jahre Sci-Fi meets 21. Jahrhundert-Metal

6von6

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