Chris Cornell erwarb sich seine Gesangsmeriten als charismatischer Frontmann der Seattler Grunger von “Soundgarden” und sorgte später bei “Audioslave” für zwei der besten Alternative-Rock-CDs des neuen Jahrtausends. Jetzt wandelt er auf Solopfaden und einem noch größeren und älteren Publikum erschloss sich seine einzigartige Stimme dadurch, dass er den Titelsong des letzten James Bond-Streifens einsang. Eben dieser Song “You know my name” ist auch auf Cornells Solowerk “Carry on” vertreten und auch da ein echter Höhepunkt. Dazwischen befindet sich viel sanfter Poprock, der durch Cornells einzigartige Stimme oft aus der Langeweiler-Ecke hervorsticht. Oft, nicht immer. Denn viel zu häufig wird dieser Sololauf zu einem Altherrenrockabend auf einem beliebigen Stadtfest. Vielleicht fehlen Cornell die Mitstreiter, die guten Co-Songwriter seiner vergangenen Bands, vielleicht war diese CD einfach nötig, um nach dem Bekanntheitsgrad der Bond-Single das Konto ein wenig weiter zu füllen. Besonders originell soll wohl die Michael Jackson-Coverversion “Billie Jean” wirken, doch hier hat der gute Chris offenbar die Definition von Coverversion missverstanden. Der Song sollte zumindest an das Original erinnern. Bis auf den Text ist das 80er Jahre-Relikt nicht erkennbar. Unterm Strich bleibt der Hörer enttäuscht zurück.Vielleicht ist das aber auch nur so, weil man durch Cornells Vergangenheit absolute Gänsehautmusik gewohnt war.
Stil: Poprock
Fazit: Lahme Solonummer mit wenigen Höhepunkten
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.