Sind wir doch mal ehrlich, deutscher Gangsterrap ist peinlich. Klüger und hipper machen es seit ewigen zeiten die Fantastischen Vier. Zum 20-Jährigen gibt es nun ein teils krudes, teils grandioses Tribute-Album, was die Songs der tollen Vier einmal durch die Mangel der deutschen Musikszene dreht. Das ist mal mehr, mal weniger gelungen. Begeistern können etwa die Interpretationen von Extrabreit („Krieger“), Roger Cicero („Geboren“) oder Max Mutzke („Nach dem Regen“), während einem bei der verhunzten „MFG“-Fassung von Pur schnell einmal das Mittagessen wieder hoch kommt. Und warum Dieter Nuhr „Buenos Dias Messias“ rappen muss, weiß ich auch nicht. Gut geht anders. Unterm Strich bleibt trotzdem ein facettenreiches Doppel-Album, das eine Empfehlung wert ist. Deutsche Gangsterrapper wie Bushido sucht man auf dem Album übrigens vergeblich. Vielleicht waren denen einfach die Texte zu anspruchsvoll…
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.